Business Knigge – Mit Stil zum Erfolg
Als Geschäftsreisende sollten Sie einige Verhaltensregeln kennen. Denn: Was in Österreich im Geschäftsleben als selbstverständlich betrachtet wird, kann in anderen Ländern zu peinlichen Missverständnissen führen. Damit es bei Verhandlungen und Geschäftsgesprächen zu keinen Missverständnissen kommt, haben wir für Sie die wichtigsten Benimmregeln zusammengefasst.
Bei uns erfahren Sie, welche Business-Etikette in China, Dänemark oder Kenia gilt. So sind Sie perfekt auf Ihre nächste Geschäftsreise vorbereitet.
Brasilien
In Brasilien wird Vertrauen ganz großgeschrieben. Brasilianer_innen sind sehr stolz auf ihr Land und sprechen gerne darüber. Kritik wird möglichst vermieden. Außerdem gilt es als höflich andere anzustarren, auch Sie werden genau beäugt werden.
China und Japan
Schwarz und Weiß sind Trauerfarben in China. Aus diesem Grund ist schwarze Business-Kleidung unpassend. Chines_innen legen viel Wert auf Hierarchien. Daher sollten nur gleichrangige Personen miteinander verhandeln. Kritische und laute Äußerungen sind tabu. Auch ein klares „Nein“ wird vermieden. In Japan werden Konfrontationen und Verneinungen ebenfalls vermieden. Höflichkeit, Geduld und Pünktlichkeit sind in Japan und China sehr wichtig. Gleichberechtigung dagegen ist im Business nicht üblich: Als Geschäftsfrau kann es Ihnen schon einmal passieren, dass Sie von japanischen Männern ignoriert werden. Japanische Frauen spielen zwar in der Gesellschaft eine große Rolle, im Geschäftsleben hingegen weniger. Achtung: In China und Japan begrüßt man sich nicht per Handschlag, sondern mit Verbeugung.
Großbritannien
Briten lieben Small Talk. Achtung: Tabu ist nach dem Beruf zu fragen. Briten bevorzugen eine gewisse Distanz und mögen es nicht, wenn man zu detaillierte Fragen stellt. Im Businessleben ist Pünktlichkeit sehr wichtig. Man sollte aber nicht zu früh erscheinen. Nach der Arbeit geht man gern mit Kolleg_innen auf einen Drink in ein Pub. Die Briten sind für Ihre Höflichkeit bekannt. Das bedeutet, dass man klare Ablehnung vermeidet. Mit Wörtern wie „please“, „thank you“ und „excuse me“ müssen Sie daher nicht sparsam umgehen.
Polen
In Polen legt man sehr Wert auf eine persönliche Beziehung und redet gerne über private Dinge wie Familie oder Freizeit. Wenn Sie einer Dame in Polen vorgestellt werden, warten Sie lieber ab, ob sie Ihnen die Hand reicht. Es gibt keine eindeutige Trennung von Berufs- und Privatleben. Die Organisation in Polen ist sehr hierarchisch angelegt. Daher ist es ratsam, Erstkontakte immer bei der Unternehmensspitze anzusetzen.
Südeuropa (Italien, Spanien, Portugal)
Essen ist in Südeuropa sehr wichtig. In Italien ist die Einladung zum Mittagessen ein Zeichen von Gastfreundschaft. Tipp: Nehmen Sie sich dafür lieber mehrere Stunden Zeit. Italiener_innen sind sehr gesellige Menschen. Für Geschäftsfrauen empfiehlt sich legere Kleidung und ggf. unauffälliges Make-up. Geschäftsmänner sollten sich für einen modernen Business-Casual-Look entscheiden. Ein stilvoller Look wird jedoch immer erwartet.
Türkei
Türk_innen sind für ihre Gastfreundlichkeit bekannt. Es wird viel Wert auf das äußere Erscheinungsbild gelegt. Vor Verhandlungen sind Small Talks sehr hilfreich. In der Türkei werden Hierarchien strikt eingehalten. Wichtige Entscheidungen trifft meist der Chef bzw. die Chefin des Unternehmens allein. Einladungen sollten Sie lieber annehmen. Ablehnungen oder Angebote einen Teil der Rechnung selbst zu übernehmen, kommen bei türkischen Geschäftspartner_innen nicht gut an.
USA
In den USA stellt man sich oft nur mit dem Vornamen vor und wird auch nur mit dem Vornamen angeredet. Titel in der Anrede sind nicht wichtig. US-Amerikaner_innen sind sehr offene Menschen. Es kann also gut vorkommen, dass sie schnell nach Hause eingeladen werden. Diese Geste ist normal in den USA. US-Amerikaner_innen sind knallharte Geschäftspartner_innen und handeln entsprechend zielorientiert. Jedoch ist ihnen auch eine entspannte Verhandlungsatmosphäre wichtig. Als Geschäftsfrau sollten Sie sich konservativ kleiden und dezent schminken, sofern Sie Make-up nutzen. Der konservative Dresscode gilt auch für Männer, ein Anzug ist fast immer der Standard.
Australien
In Australien wird sehr locker und direkt kommuniziert. Ein ungezwungener Ton und ein guter Humor werden besonders geschätzt. Oft wird im Gespräch rasch zum Vornamen gewechselt. Beginnen Sie das Gespräch trotz allem formell und überlassen Sie Ihrem australischen Gegenüber die Führung des Gesprächs. Sie folgen dann einfach seinem bzw. ihrem Beispiel. Auch Pünktlichkeit ist ein wichtiger Aspekt. Bei Verspätungen sollten Sie immer Bescheid geben. Der Kleidungsstil im Geschäftsleben ist eher konservativ, insgesamt aber entspannter und weniger streng als in Europa.
Kanada
Die Kommunikation in Kanada ist höflich, zurückhaltend und zugleich direkt. Vermeiden Sie übertriebene Emotionalität. Die Anrede ist initial formal mit Titel und Nachname. Häufig folgt ein rascher Wechsel zum Vornamen. Pünktlichkeit hat in Kanada einen hohen Stellenwert. Die Kleidung ist meist konservativ und professionell – Männer tragen einen Anzug, Frauen ein Kostüm. Besonders wichtig ist, dass Sie die kulturelle Vielfalt und die damit einhergehenden Unterschiede zwischen englisch- und französischsprachigen Regionen – allen voran Québec – respektieren.
Dänemark
In Dänemark ist Bescheidenheit besonders wichtig. Prahlereien werden vermieden. Im Gespräch sind Däninnen und Dänen sehr direkt, bleiben aber stets sachlich. In Dänemark spricht man sich üblicherweise mit dem Vornamen an, dies ist auch im Gespräch mit Vorgesetzten der Fall. Pünktlichkeit hat oberste Priorität: Sie sollten daher immer rechtzeitig oder lieber ein paar Minuten früher vor Ort sein. Der Kleidungsstil ist eher locker und im Arbeitsalltag meist „smart casual“, doch auch ein leicht konservativer Look ist verbreitet.
Frankreich
In Frankreich spielt Bildung eine große Rolle. Die Business-Etikette verlangt eine höfliche und eher formelle Kommunikation. Die Ansprache erfolgt immer mit „Monsieur“ oder „Madame“ und dem Nachnamen. Warten Sie, bis Ihnen Ihr Gegenüber das „Du“ anbietet. Auch in Frankreich wird viel Wert auf Pünktlichkeit gelegt, doch eine kleine Verspätung wird in der Regel nicht allzu streng gesehen. Im Geschäftsleben wird viel Wert auf ein stilvolles, elegantes Auftreten gelegt – achten Sie bei Ihrem Anzug oder Kleid auf hohe Qualität und gute Passform.
Indien
Die Anrede ist in Indien stets formell und beinhaltet Titel und Nachnamen oder die Anredeform „Mr./Ms.“ mit Nachnamen. Alter und Position Ihres Gesprächspartners bzw. Ihrer Gesprächspartnerin haben große Bedeutung und sollten respektiert werden. Das Gespräch ist stark von der Hierarchie geprägt. Im Gespräch drückt man sich häufig eher indirekt aus und auch ein „Nein“ wird oft umschrieben. Ihr Business-Outfit sollte konservativ sein und aus einem Anzug oder Kostüm bestehen, freizügige Kleidung sollten Sie vermeiden. Pünktlichkeit wird in Indien flexibel gehandhabt: Rechnen Sie also am besten mit Wartezeiten und akzeptieren Sie diese gelassen. Ein wichtiger kultureller Hinweis: Geben Sie Ihrem Gegenüber niemals etwas mit der linken Hand, da diese als unrein gilt.
Singapur
Sind Sie geschäftlich in Singapur unterwegs, sollten Sie sich trotz der klimatischen Begebenheiten professionell und konservativ kleiden. Im Gespräch ist man in Singapur effizient, direkt und sachlich. Auch die Anrede bleibt formell mit Titel und Nachname, bis Ihnen Ihr Gastgeber oder Ihre Gastgeberin den Vornamen anbietet. Auch Pünktlichkeit wird sehr geschätzt.
Südkorea
In Südkorea treffen Sie auf ein stark hierarchisch geprägtes Geschäftsleben. Diese Struktur prägt auch die Kommunikation, die meist indirekt und sehr respektvoll erfolgt. Auch die Anrede ist dementsprechend formell. Verwenden Sie Titel und Nachnamen – bereiten Sie sich gut vor, denn diese sind für österreichische Zungen oft recht kompliziert. Respekt vor Alter und Position ist in Südkorea extrem wichtig, gleiches gilt für Pünktlichkeit. Der Austausch von Visitenkarten hat fast rituellen Charakter: Nehmen Sie die Karte stets mit beiden Händen entgegen und legen Sie sie respektvoll auf den Tisch. Auch weitere Umgangsformen sind wichtig: Zur Begrüßung ist eine Verbeugung üblich, die bei Begegnungen mit älteren oder ranghöheren Personen oft mit einem Händedruck kombiniert wird.
Vereinigte Arabische Emirate
In den Vereinigten Arabischen Emiraten verlaufen Geschäftsgespräche sehr persönlich und beziehungsorientiert, zugleich aber formal. Sprechen Sie jemanden an, sollten Sie dies immer mit Titel und Nachname tun oder die formale Anrede „Sheikh“ oder „Sayyid/Sayyeda“ nutzen. Pünktlichkeit wird erwartet, dennoch können Meetings flexibel beginnen oder auch unterbrochen werden. Geduld ist daher essenziell – insbesondere Entscheidungsprozesse dauern oft länger. Der Kleidungsstil ist konservativ: Männer tragen Anzug, Frauen Kleidung, die die Schultern und Knie bedeckt. Öffentliche Zuneigungsbekundungen sind strikt zu vermeiden. Ein Händeschütteln erfolgt nur, wenn dieses von Gastgeberseite aus angeboten wird. Dies trifft insbesondere im Umgang zwischen Männern und Frauen zu. Auch hier gilt: Die linke Hand wird als unrein angesehen.
Tunesien
Die tunesische Geschäftskultur unterscheidet sich deutlich von der europäischen: Meetings beginnen selten pünktlich, stellen Sie sich also auf Wartezeiten ein, seien Sie selbst trotzdem unbedingt pünktlich. Die Agenda des Treffens sollten Sie dem Gastgeber bzw. der Gastgeberin überlassen. Verhandlungen können langwierig und wenig geradlinig verlaufen. Nachverhandlungen sind üblich und Flexibilität ist fast schon Voraussetzung. Das Geschäftsgespräch selbst sollten Sie aufmerksam verfolgen: Aktives Zuhören und „zwischen den Zeilen lesen“ ist in Tunesien besonders wichtig, denn die Kommunikation ist meist indirekt und oft nonverbal. Auch „Ja“ heißt nicht immer, dass es sich um eine Zustimmung handelt. Das Management ist oft Chef_innensache, auf Rang und Titel wird viel Wert gelegt, gleiches gilt für Visitenkarten. Der bzw. die Verhandlungsführende muss zudem klar erkennbar sein. Französisch ist Handelssprache – beachten Sie dies bei Begrüßung und Anrede neben Senioritätsprinzip und Hierarchie. Die Anrede erfolgt formell mit „Monsieur“ oder „Madame“.
Kenia
Small Talk ist ein zentrales Element beim Aufbau von Geschäftsbeziehungen. In Nairobi wird zur Begrüßung häufig anstelle eines Händedrucks genickt – stehen Sie dabei unbedingt auf. Die Business-Sprache ist Englisch. Halten Sie direkten Augenkontakt, wenn Sie sich mit Ihrem Gegenüber austauschen. Auch in Kenia gilt es zudem das Senioritätsprinzip zu beachten. Die Anrede erfolgt mit „Mr.“, „Mrs.“ oder „Miss“ sowie dem Nachnamen. Halten Sie während Ihrer Vorstellung Ihre Visitenkarte bereit. Männer tragen einen Anzug mit Krawatte, Frauen ein Kostüm oder einen Hosenanzug, die mit Farbe und Schmuck ergänzt werden können. In konservativen Branchen hingegen wird dezentere Kleidung bevorzugt. Hierarchien werden respektiert und Entscheidungen von der ranghöchsten Person getroffen. Verantwortung wird nur selten auf die unteren Ränge abgegeben. Bei privaten Treffen sind Verspätungen von bis zu einer Stunde üblich – planen Sie das am besten gleich mit ein.
Südafrika
Für Geschäftstermine in Südafrika gilt: Die Geschäftssprache ist Englisch und Sie begrüßen stets zuerst die ranghöchste Person. Verwenden Sie bei der Anrede „Mr.“ und „Mrs.“ und den Nachnamen – auch „Sir“ und „Madam“ sind gängige Anreden. Ansonsten dominieren vor allem westliche Umgangsformen. Ein Beziehungsaufbau im Gespräch findet häufig über private Themen statt. Kulturelle Besonderheiten, wie Blickkontakt halten sollten beachtet werden. Kritik wird meist nur indirekt geäußert. Bei geschäftlichen Anlässen wird offizielle, klassische Kleidung getragen, bei informellen Anlässen wie Braai (südafrikanischem Grillen) ist die Kleidung hingegen eher leger. Der Dresscode kann zudem regional variieren. Die südafrikanische Lebensphilosophie „Ubuntu“ bedeutet Menschlichkeit und Nächstenliebe und prägt das Miteinander – privat wie geschäftlich. Konsensentscheidungen und Familienunternehmen sind in Südafrika typisch.
Elfenbeinküste
Eine gründliche Vorbereitung ist für Ihren Geschäftstermin an der Elfenbeinküste entscheidend. Arbeiten Sie mit lokalen Mittler_innen zusammen und pflegen Sie den Kontakt zu den Mitarbeiter_innen – viele Entscheidungen werden oft informell getroffen. Small Talk spielt eine zentrale Rolle und sollte sich auf das Befinden als auch auf die Familie beziehen. Der Small Talk sollte nicht von Ihnen beendet werden. Die Gesprächsführung überlassen Sie in jedem Fall dem bzw. der Gastgebenden. Hören Sie zudem aufmerksam zu, denn direkte Ablehnung ist selten und Zustimmung häufig nur höflich gemeint. Kleiden Sie sich zu Ihrem Geschäftstermin gepflegt und konservativ – tragen Sie als Mann einen Anzug, ein gebügeltes Hemd und saubere Schuhe. Ihr Jackett legen Sie zudem nur auf Aufforderung ab. Beachten Sie formelle Titel und nutzen Sie vollständige Namen. Im Gespräch selbst gilt es Hierarchie und Status zu beachten – auch bei Kolleg_innen.
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