Die Tropen faszinieren mit exotischer Natur, paradiesischen Stränden und aufregenden Abenteuern. Doch neben den atemberaubenden Landschaften und kulturellen Schätzen lauern auch gesundheitliche Risiken, die Fernreisende kennen sollten. Wie zum Beispiel die Gefahr von Tropenkrankheiten, die durch verschiedene Erreger wie Viren, Bakterien und Parasiten verursacht werden und ernsthafte gesundheitliche Folgen haben können.
Dieser Ratgeber informiert Sie umfassend über Tropenkrankheiten: Welche Risikogebiete es gibt, auf welche Symptome Sie achten sollten und wie Sie sich mit Impfungen und Vorsichtsmaßnahmen vor Ansteckung schützen. Mit der richtigen Vorbereitung können Sie Ihren Urlaub in den Tropen sicher und sorgenfrei genießen.
Risikogebiete für Tropenkrankheiten
Die Tropen liegen nördlich und südlich des Äquators und umfassen Länder wie zum Beispiel Thailand, Indonesien, Vietnam, Brasilien und Kenia. Die Subtropen liegen zwischen den Tropen und der warmgemäßigten Zone. Sie umfassen einige asiatische Länder sowie Teile von Afrika und Australien.
Am Ende dieses Artikels finden Sie eine Übersicht der Risikogebiete und der dort verbreiteten Tropenkrankheiten. Beachten Sie bitte, dass sich die Verbreitungsgebiete von Tropenkrankheiten schnell ändern können.
Afrika
- Malaria
- Gelbfieber
- Afrikanische Trypanosomiasis (Schlafkrankheit)
Süd- und Mittelamerika
- Malaria
- Dengue-Fieber
- Zika-Virus-Erkrankungen
Südostasien
- Dengue-Fieber
- Malaria
- Chikungunya-Fieber
Bestimmte Teile Ozeaniens
- Dengue-Fieber
- Zika-Virus-Erkrankungen
Unser Tipp: Informieren Sie sich vor Ihrer Reise beim Außenministerium oder bei tropenmedizinischen Instituten über aktuelle reisemedizinische Hinweise für Ihr Urlaubsziel.
Was sind Tropenkrankheiten?
Tropenkrankheiten sind Infektionskrankheiten, die hauptsächlich in tropischen und subtropischen Regionen vorkommen. Sie werden durch verschiedene Erreger verursacht:
- Bakterien (z.B. Typhus)
- Einzellige Lebewesen (z.B. Malaria)
- Würmer (z.B. Schistosomiasis)
- Viren (z.B. Dengue-Fieber)
Die Verbreitung von Tropenkrankheiten wird durch klimatische Bedingungen und Umweltfaktoren begünstigt. Außerdem sorgen Armut, mangelhafte Hygiene, fehlende sanitäre Einrichtungen, schlechter Zugang zu sauberem Trinkwasser und eingeschränkte Gesundheitsversorgung für zusätzliche Verbreitung.
Die gute Nachricht: Sie können sich vor Tropenkrankheiten schützen. Impfungen, Medikamente und das richtige Verhalten sind geeignete Maßnahmen, um Infektionen durch Parasiten, Viren und Bakterien zu vermeiden. In den folgenden Abschnitten informieren und beraten wir Sie, was Sie vorbeugend tun können.
Häufige Tropenkrankheiten
Insgesamt gibt es über 200 bekannte Infektionskrankheiten. Nachfolgend stellen wir Ihnen einige der häufigsten Tropenkrankheiten samt Übertragungswegen und typischen Symptomen vor:
- Malaria: Malaria wird durch infizierte Mücken übertragen und tritt vor allem in den Tropen und Subtropen auf. Die Symptome ähneln einer Grippe: Glieder- und Kopfschmerzen, Fieber, manchmal auch Durchfall und Erbrechen.
- Dengue-Fieber: Das Dengue-Virus wird durch Mückenstiche übertragen und löst das Dengue-Fieber aus. Symptome sind Fieber, Muskelschmerzen und Hautausschlag.
- Zika-Virus: Das Zika-Virus wird meist durch Mücken übertragen, seltener durch Bluttransfusionen oder sexuellen Kontakt. Besonders gefährlich ist das Zika-Virus für Schwangere, da es zu Fehlbildungen bei Neugeborenen führen kann. Symptome sind Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, Hautausschlag und gerötete Augen.
- Chikungunya: Auch diese Viruserkrankung wird durch Mückenstiche übertragen. Symptome sind Fieber, Gelenkschmerzen, Hautausschlag und Muskelschmerzen.
- Gelbfieber: Gelbfieber ist eine schwere Virusinfektion, die ebenfalls durch Mücken übertragen wird. Symptome sind Fieber, Kopfschmerzen, Übelkeit und Muskelschmerzen, oft begleitet von einer Bindehautentzündung.
- Typhus: Typhus ist eine bakterielle Infektion, die durch verunreinigtes Wasser oder Lebensmittel entsteht. Symptome für Typhus sind hohes Fieber, Kopfschmerzen, Bauchschmerzen und Durchfall.
- Leishmaniose: Diese parasitäre Krankheit wird durch den Stich von Sandmücken übertragen. Es gibt verschiedene Formen der Leishmaniose, die von Hautveränderungen bis hin zu schwerem Befall der inneren Organe reichen. Symptome sind Fieber, Gewichtsverlust, Erbrechen und Durchfall.
- Schistosomiasis: Diese Wurmerkrankung wird durch Kontakt mit infiziertem Süßwasser übertragen. Anzeichen der Erkrankung sind Fieber, Husten, Bauchschmerzen und Blut im Urin oder Stuhl.
- Afrikanische Trypanosomiasis (Schlafkrankheit): Die Schlafkrankheit wird durch die Tsetsefliege übertragen, die vor allem in Flüssen und Sümpfen vorkommt. Die Symptome variieren je nach Krankheitsphase und zeigen sich in Form von Fieber, Schwäche, Kopfschmerzen sowie schwere Schäden des Nervensystems und Schlafstörungen.
Typische Symptome von Tropenkrankheiten
Die Symptome von Tropenkrankheiten variieren je nach Krankheit. Einige Anzeichen sind allerdings typische Warnsignale:
- Fieber
- Kopfschmerzen
- Gelenkschmerzen
- Muskelschmerzen
- Übelkeit
- Erbrechen
- Durchfall
- Hautausschläge
Bei einigen Tropenkrankheiten wie Malaria kommen die Symptome in regelmäßigen Zeitabständen, während andere Krankheiten plötzlich und stark auftreten. Wenn Sie eine oder mehrere Symptome feststellen und in einem Risikogebiet waren, suchen Sie unbedingt einen Arzt auf.
Unser Tipp: Beobachten Sie den Krankheitsverlauf genau. Viele Tropenkrankheiten brechen erst Wochen oder Monate nach der Ansteckung aus. Vielleicht sind Sie schon längst nicht mehr in den Tropen und bringen die Symptome nicht mehr mit Ihrer Reise in Verbindung. Für die richtige medizinische Behandlung ist diese Information aber besonders wichtig.
Impfungen gegen Tropenkrankheiten
Eine der wichtigsten Maßnahmen gegen Tropenkrankheiten ist die Impfung. Das Nationale Impfgremium gibt je nach Reiseziel bestimmte Impfempfehlungen. Für einige Tropenkrankheiten wie Dengue-Fieber oder Zika-Virus-Erkrankungen gibt es aber keine Impfungen. In Risikoländern ist es daher besonders wichtig, sich vor Mückenstichen zu schützen. Mehr dazu lesen Sie im Abschnitt "Vorsichtsmaßnahmen und Verhaltensregeln".
Für Impfungen gilt: Eine persönliche reisemedizinische Beratung ist unerlässlich. Vereinbaren Sie daher rechtzeitig vor jeder Reise in die Tropen einen Termin bei einem Arzt für Allgemeinmedizin, Reisemedizin oder Tropenmedizin und bringen Sie Ihren Impfpass mit.
Welche Impfungen gegen Tropenkrankheiten gibt es?
Die Österreichische Impfkommission (ÖIK) empfiehlt bei Reisen in Risikogebiete Impfungen gegen folgende Krankheiten:
- Cholera
- FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis)
- Gelbfieber
- Hepatitis A/B
- Influenza
- Meningokokken
- Polio (Kinderlähmung)
- Tollwut
- Typhus
Bitte beachten Sie aber, dass sich die Infektionslage schnell ändern kann.
Unser Tipp: Ob und wie Sie sich impfen lassen, hängt auch von Ihrem persönlichen Gesundheitszustand ab. Lassen Sie sich deshalb auf jeden Fall persönlich in Ihrer Arztpraxis beraten.
Vorsichtsmaßnahmen und Verhaltensregeln: 7 hilfreiche Tipps
Nicht alle Tropenkrankheiten lassen sich durch Impfungen vermeiden. Mit diesen 7 Tipps können Sie Ihr Infektionsrisiko deutlich senken:
- Tragen Sie schützende Kleidung: Ziehen Sie langärmelige Hemden, lange Hosen und geschlossene Schuhe an. So verringern Sie das Risiko von Infektionen, die durch Insektenstiche übertragen werden.
- Verwenden Sie Insektenschutzmittel: Wählen Sie ein hochwertiges Insektenschutzmittel, das DEET (Diethyltoluamid) oder ein ähnlich wirksames Abwehrmittel enthält. Verstreichen Sie es großzügig auf der unbedeckten Haut und verringern Sie so das Risiko, von Mücken gestochen zu werden.
- Kochen Sie Ihre Lebensmittel: Viele Reisende leiden im Verlauf einer Fernreise unter Magen-Darm-Beschwerden oder Durchfall. Der häufigste Grund dafür: Sie haben rohe oder nicht ausreichend gekochte Lebensmittel gegessen. Indem Sie Ihre Lebensmittel vor dem Essen schälen und kochen sowie Rohkost meiden, schützen Sie sich vor Magen-Darm-Krankheiten und durch Parasiten verursachte Krankheiten.
- Trinken Sie kein Leitungswasser: Genauso wichtig wie gut gekochtes Essen ist sauberes Trinkwasser. Trinken Sie deshalb kein Leitungswasser, sondern kaufen Sie stattdessen abgepacktes Trinkwasser. Auch beim Zähneputzen verwenden Sie besser sauberes, abgepacktes Wasser.
- Vorsicht vor Gewässern: In den Tropen und Subtropen sollten Sie an offenen Gewässern besonders vorsichtig sein. Meistens fürchten Menschen dort auf Krokodile, Schlangen oder Flusspferde zu treffen. Die Angst vor Infektionen durch verunreinigtes Wasser ist bei den meisten Menschen dagegen nicht sehr groß – zu Unrecht. Informieren Sie sich daher genau, ob Seen, Flüsse oder andere Gewässer wirklich sicher sind, bevor Sie hineingehen.
- Nutzen Sie ein Moskitonetz: Schlafen Sie unter einem Moskitonetz, so vermeiden Sie Mückenstiche während der Nacht. Das Moskitonetz sollte möglichst groß sein, die Maschen kleiner als die kleinste Mücke vor Ort. In Gelbfieber-, Dengue- oder Malaria-Risikogebieten empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) sogar imprägnierte Netze.
- Schließen Sie Türen und Fenster: Halten Sie Türen und Fenster möglichst lange geschlossen, um Mücken von Innenräumen fernzuhalten. Das gilt besonders, wenn Sie Ihre Unterkunft verlassen oder schlafen gehen.
Laden Sie hier unsere praktische Checkliste “Tropenkrankheiten - Vorsichtsmaßnahmen und Verhaltensregeln” herunter oder drucken Sie sie aus.
Mit Medikamenten Tropenkrankheiten vorbeugen
Über Impfungen und Verhaltensregeln hinaus können Sie auch mit Medikamenten vorbeugen. Und so das Risiko einer Infektion mit einer Tropenkrankheit verringern. Bei Tropenkrankheiten ist medizinische Vorsorge gerade in Malariagebieten besonders wichtig. Viele Menschen nehmen die Medikamente vorbeugend ein, in einigen Fällen sogar noch vor der Reise. Denn so lässt sich die Wirkung der Krankheit abschwächen oder sogar verhindern. In anderen Fällen ist es sinnvoll, ein Notfallmedikament mitzunehmen: Zum Beispiel, wenn Sie an Malaria erkrankt sind und weder Arztpraxis noch Klinik in erreichbarer Nähe sind. Beachten Sie aber, dass Medikamente zur Malaria-Vorsorge verschreibungspflichtig sind, Sie brauchen also ein ärztliches Rezept.
Auch wenn Sie medikamentös einer Infektion vorbeugen, gilt: Informieren Sie sich rechtzeitig vor Reisebeginn über häufige Erreger und die empfohlenen Vorsichtsmaßnahmen für Ihr Reiseziel. Lassen Sie sich reisemedizinisch beraten: zu individuellen Risiken, aktuellen Entwicklungen und notwendigen Schutzmaßnahmen.
Mit Reiseversicherung sicher in die Tropen reisen
Tropenkrankheiten stellen bei Reisen in tropische und subtropische Regionen ein ernstzunehmendes Gesundheitsrisiko dar. Um das Risiko einer Infektion zu verringern, informieren Sie sich in Ihrer Arztpraxis oder bei der zuständigen Gesundheitsbehörde über notwendige Vorsichtsmaßnahmen.
Sollten Sie sich trotz aller Vorsorge mit einer Tropenkrankheit anstecken, sind Sie mit dem KomplettSchutz der Europäischen Reiseversicherung bestens abgesichert. Wir sind rund um die Uhr für Sie da und übernehmen die Kosten für Ihre medizinische Behandlung. Außerdem erstatten Ihre Reisekosten, wenn Sie Ihre Reise stornieren oder vorzeitig abbrechen müssen.