Viele denken bei einem Brasilienurlaub an lange Strände, die Iguaçu-Wasserfälle, den Amazonas-Regenwald, Samba und Karneval, sowie den berühmten Zuckerhut und die Christusstatue in Rio de Janeiro. Bei Ihrer Reisevorbereitung sollten Sie aber auch bedenken, dass Sie während der Reise krank werden oder einen Unfall haben könnten. Damit Sie im Notfall vorbereitet sind und schnell handeln können, informieren wir Sie hier, wie die Gesundheitsversorgung in Brasilien funktioniert.
- Brasilien hat ein öffentliches und ein privates Gesundheitssystem.
- Das öffentliche Gesundheitssystem ist kostenlos, aber oft überlastet – das private bietet eine bessere Qualität.
- Unser Experte Dr. Matthias Karrer empfiehlt die Behandlung in privaten Kliniken. Schließen Sie dafür eine Auslandsreisekrankenversicherung ab – denn die Kosten in privaten Spitälern sind oft höher.
- Bereiten Sie sich gut auf die Reise vor, um im Ernstfall medizinisch versorgt zu sein. Dazu gehören zum Beispiel Impfungen, eine Reiseapotheke und Ihre Medikamente inklusive ärztlicher Bescheinigung.
- Häufige Krankheiten in Brasilien sind vor allem Krankheiten, die von Mücken übertragen werden können – zum Beispiel Dengue, Zika, Chikungunya, aber auch Magen-Darm-Infektionen. Deshalb sind Mückenschutz und Hygiene wichtig!
Gesundheitsversorgung in Brasilien
Generell ist die medizinische Versorgung in Brasilien in Städten und dicht besiedelten Gebieten vergleichbar mit dem europäischen Niveau. Das gilt zum Beispiel für Rio de Janeiro, São Paulo und die Nordostküste.
In den abgelegenen und ländlichen Regionen wie im Pantanal oder dem Amazonas-Gebiet ist die medizinische Versorgung nicht flächendeckend ausgebaut oder nur in einfacher Form vorhanden.
Zwei Gesundheitssysteme
Es gibt das staatliche Gesundheitssystem, Systema Único de Saúde (SUS), und das private. SUS schließt automatisch alle Bürger_innen des Landes mit ein, ohne dass eine Krankenkassenmitgliedschaft bestehen und ein Beitrag gezahlt werden muss. Allerdings ist die finanzielle Unterstützung des Staates für das SUS nicht gerade gut. Die staatlichen Gesundheitseinrichtungen sind deshalb eher mäßig ausgestattet und das medizinische Personal ist schlecht bezahlt. Außerdem muss man mit langen Wartezeiten in Arztpraxen und Krankenhäusern rechnen.
Manche Brasilianer_innen zahlen über ihren Arbeitgeber in eine private Krankenversicherung ein. Das ist jedoch ein sehr geringer Teil der brasilianischen Bevölkerung, da ein Großteil ein geringes monatliches Durchschnittseinkommen hat.
Medizinische Versorgung während eines Urlaubs in Brasilien
Da das SUS jeder Person in Brasilien offensteht, können auch Touristinnen und Touristen oder Geschäftsreisende die staatliche Gesundheitsversorgung kostenlos nutzen. Es empfiehlt sich aber, den privaten Gesundheitssektor in Brasilien in Anspruch zu nehmen.
Das bestätigt auch unser medizinischer Direktor Dr. Matthias Karrer, Chefarzt der Einsatzzentrale der Europäischen Reiseversicherung:
"Ich würde in Rio bzw. generell in Brasilien auf alle Fälle empfehlen, ein privates Krankenhaus aufzusuchen und kein öffentliches. Die medizinische Versorgung in öffentlichen Krankenhäusern ist nicht ausreichend, die Wartezeiten sehr lange, die Hygienemaßnahmen oft schlecht und die Bürokratie sehr schwierig. Öffentliche Spitäler verlangen trotz allem meist eine Vorauskasse und kooperieren meistens auch nicht mit unserem Korrespondenten.“
Die Kosten für Behandlungen in privaten Einrichtungen können jedoch sehr hoch sein. Daher empfehlen wir Ihnen den Abschluss einer Auslandsreisekrankenversicherung, sodass Sie schnell Hilfe bekommen, wenn Sie ärztlichen Rat benötigen.
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Wie läuft der Arztbesuch mit einer Auslandsreisekrankenversicherung in Brasilien ab?
Wenn Sie in Ihrem Urlaub in Brasilien erkranken und Sie privat reisekrankenversichert sind – zum Beispiel mit dem ReiseSchutz der Europäischen Reiseversicherung – können Sie sich auch in privaten Kliniken oder Praxen behandeln lassen. Weitere Vorteile im privaten Gesundheitssektor: Einige Ärztinnen und Ärzte sprechen auch Englisch. Und Sie brauchen keine Überweisung für Facharztpraxen.
Melden Sie sich im Zweifel vorab unter unserer 24-Stunden Notrufnummer +43 1 50 444 00 um zu klären, welche Leistungen abgedeckt sind.
Fast alle Praxen und Spitäler verlangen Vorauskasse. Die direkte Abrechnung mit einer Versicherung ist im brasilianischen Gesundheitssystem nicht üblich. Denken Sie also daran, dass Ihre Kreditkarte ausreichend gedeckt ist oder dass Sie Geld abheben, bevor sie eine Arztpraxis oder Klinik aufsuchen. Der Behandlungssatz kann je nach Stadt oder Region zwischen 50 und 200 US-Dollar betragen. Wichtig: Heben Sie alle Rechnungen und Belege – auch für Medikamente – auf, sodass Sie diese einreichen können.
Chefarzt Dr. Matthias Karrer sagt dazu:
"Die Versorgung in privaten Spitälern entspricht zwar nicht immer dem westlichen Standard, bietet aber auf alle Fälle eine bessere medizinische (Erst-)Versorgung als in den öffentlichen Einrichtungen. In Ländern wie Brasilien gibt es meist keinen Dolmetscher für ausländische Patienten, das heißt mit einer sprachlichen Barriere muss in vielen Fällen gerechnet werden, sofern man nicht von jemanden begleitet wird, der Portugiesisch spricht. Bei schwerwiegenden Erkrankungen oder Unfällen würden wir dringend raten, sich mit uns in Verbindung zu setzen, um einen unserer Ärzte die medizinische Lage bewerten und einschätzen zu lassen. Mit einer Reiseversicherung von der Europäischen Reiseversicherung haben Sie den Vorteil einen unserer Ärzte zu konsultieren, der Portugiesisch spricht und bereits Erfahrung mit der medizinischen Versorgung in Brasilien hat."
Welche Reiseversicherung passt zu Ihrem Urlaub in Brasilien?
Die Wahl der richtigen Versicherung hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie der Reisedauer, den geplanten Aktivitäten und den Reisezielen. Finden Sie jetzt das passende Reiseversicherungspaket für Ihre Reisepläne – angepasst an Ihre Wünsche und Ihr Sicherheitsbedürfnis.
Reisevorbereitungen treffen, damit nichts schiefgeht
Eine gute Vorbereitung ist entscheidend, um im Krankheitsfall in Brasilien optimal versorgt zu sein. Daher sollten Sie neben dem Abschluss einer Reiseversicherung mit medizinischer Versorgung alle wichtigen Impfungen überprüfen, die Sie für Brasilien benötigen. Gegebenenfalls müssen Sie diese auffrischen. Dazu gehören unter anderem Gelbfieber, Hepatitis A und B sowie Typhus – je nach Aufenthaltsdauer und Vorhaben.
Wer regelmäßig Medikamente einnimmt, sollte ausreichend Vorrat mitführen und sich gegebenenfalls eine ärztliche Bescheinigung auf Englisch oder Portugiesisch ausstellen lassen. Damit vermeiden Sie, dass Ihnen die Medikamente am Zoll bei der Einreise abgenommen werden.
Eine Reiseapotheke mit Mitteln gegen Schmerzen, Fieber, Durchfall und Insektenstiche gehört ebenfalls ins Gepäck. Darüber hinaus empfiehlt es sich, alle wichtigen Dokumente wie Versicherungsschein, Notfallnummern und Ausweiskopien digital zu sichern. So ist im Ernstfall alles schnell griffbereit.
Was sind häufige Krankheiten in Brasilien?
In Brasilien treten vor allem tropische Krankheiten wie Dengue, Zika und Chikungunya auf, die durch Mücken übertragen werden. In bestimmten Regionen besteht zudem ein Risiko für Malaria. Auch Magen-Darm-Infektionen durch ungewohntes Essen oder verunreinigtes Wasser sind häufig. Achten Sie daher auf guten Mückenschutz, ausreichende Hygiene und sauberes Trinkwasser.
Mückenübertragene Krankheiten
Gegen das Zika-Virus und Chikungunya gibt es bislang noch keine Impfungen, daher ist ein guter Mückenschutz essenziell.
Brasilien ist eines der vom Zika-Virus hauptsächlich betroffenen Länder.
Das Virus wird über die Gelbfiebermücke (Aedes aegypti), die in den Tropen und Subtropen beheimatet ist, übertragen. Eine direkte Mensch-zu-Mensch-Übertragung des Virus ist auch durch sexuellen Kontakt möglich. Zika-Virus–RNA wurde inzwischen in Blut, Urin, Speichel, Samenflüssigkeit und Muttermilch nachgewiesen. Es gibt allerdings bisher keine dokumentierten Übertragungen des Zika-Virus über Speichel, Urin und Muttermilch.
- Symptome: Die Krankheit geht mit Fieber begleitet von Hautausschlag, Kopf-, Gelenk- und Muskelschmerzen, Entzündung der Augenbindehaut und Erbrechen einher. Die Akutsymptome treten drei bis zwölf Tage nach einem infektiösen Mückenstich auf und halten bis zu einer Woche an. Die Mehrheit der infizierten Menschen (bis zu 80 %) zeigen jedoch keine Symptome.
Empfehlungen für Reisende in betroffene Gebiete
- Schützen Sie sich mit folgenden Maßnahmen in geschlossenen Räumen und im Freien vor Stechmücken den gesamten Tag lang, vor allem aber während der Morgen- und Abenddämmerung, wenn die Insekten am aktivsten sind:
- Verwenden Sie Insektenschutzmittel mit DEET oder Icaridin entsprechend den Anweisungen auf dem Etikett.
- Tragen Sie den Sonnenschutz vor dem Mückenschutz auf und lassen Sie ihn entsprechend einwirken.
- Tragen Sie langärmlige Hemden und lange Hosen, vor allem zu der Tageszeit, in der Stechmücken am aktivsten sind (und imprägnieren Sie Ihre Kleidung mit Permethrin).
- Schlafen oder ruhen Sie in geschützten oder klimatisierten Räumen bzw. unter einem Moskitonetz, auch tagsüber.
Reisedoc und Notfall-App
- Tragen Sie Ihre Polizzennummer ein, sie wird im Notfall zusammen mit Ihrer aktuellen Adresse via GPS-Ortung in die Einsatzzentrale übertragen
- Die kürzeste Verbindung zur Notruf-Zentrale, funktioniert auch ohne Internetzugang
- Reisedoc, die 24/7-Verbindung zu österreichischem Arztpersonal für rasche medizinische Beratung auf Reisen
- Einfache und schnelle Übermittlung eines Schadenfalles
Aus unserem Reisemagazin
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